Unsere Stadt
Sveta Nedelja ist ein malerischer Ort unweit von Zagreb, der sich neben der alten Landstraße Samoborska cesta und der modernen Autobahn, durch die Zagreb mit Slowenien und weiter mit Europa verbunden ist, erhebt. Erstmals fand Sveta Nedelja im Jahr 1301 als eine der Pfarren der Erzdiözese Zagreb Erwähnung.
Mit dem Gesetz über die kommunale Selbstverwaltung vom 30. Dezember 1992 wurde die Gemeinde Sveta Nedelja begründet, in der die ehemaligen lokalen Gemeinden Bestovje, Brezje, Kerestinec mit Žitarka, Kalinovica, Mala Gorica mit Srebrnjak, Novaki, Orešje, Rakitje, Strmec, Jagnjić Dol sowie Sveta Nedelja und Svetonedeljski Breg aufgegangen sind. Dieses Gebiet mit einer Fläche von 65 km² fällt mit der ehemaligen Gemeinde und Pfarre zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit zusammen und liegt westlich von Zagreb zwischen dem Fluss Save und den Gebirgen Okićko Gorje und Samoborsko Gorje.
Die gesamte Region von Sveta Nedelja liegt in der Schwemmebene der Save und schmiegt sich an die Hänge des Samoborsko Gorje, das im Mesozoikum in der Zeit zwischen Trias und Kreidezeit entstanden ist. Aus dem Miozän stammen Kalkstein- und Mergelablagerungen und aus dem Pliozän Schichten aus Belvedere-Schotter. Im Pleistozän bildeten sich die Lehm- und Kiesablagerungen, mit denen die untersten Hänge des Samoborsko Gorje bedeckt sind. Über die Ankunft der Kroaten in diesem Gebiet gibt es kaum zuverlässige Quellen; erst ab der Schenkungsurkunde von Ladislav (in der zweiten Hälfte des 13. Jh.) lässt sich die Geschichte der Stadt Sveta Nedelja in groben Zügen nachverfolgen. So gehörte das ganze Gebiet bis zur Save den Eigentümern von Okić -Grad und die damalige Pfarre Sveta Nedelja steht noch heute unter der Leitung des Dekanats Okić. Die wichtigste Sehenswürdigkeit der Region Sveta Nedelja ist das einst zweistöckige, seit dem Erdbeben von 1880 jedoch nur noch eingeschossige Schloss Kerestinec. Im Jahr 1560 erwarb Graf Peter II. Erdödy das Anwesen Kerestinec und im Jahr 1575 ging es auf seinen Sohn Peter III. über. Das sicher und stabil gebaute Schloss in Kerestinec wurde schon bald zum Stammsitz der Familie Erdödy. Obwohl es mehrfach umgebaut wurde und sich in seinem heutigen Zustand weit vom ursprünglichen Bau entfernt hat, weist das Schloss Kerestinec bis heute deutliche Elemente einer Festung auf und besitzt den Status eines Kulturdenkmals der Kategorie I.
Die heutige Pfarrkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit in Sveta Nedelja ist ein barockes Gebäude mit herrlichen Ornamenten an der Decke. In den Jahren 1760 bis 1787 leitete eine der bedeutendsten Persönlichkeiten dieser Region, der Pfarrer Mihalj Šilobod Bolšić, die Pfarre. Er verfasste das erste kroatische Mathematikbuch „Arithmetika Horvatszka“ in kajkavischer Schriftsprache, das 1758 in Zagreb veröffentlicht wurde.
Diese Region ist aus ethnologischer Sicht besonders interessant. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs bildete sie einen administrativen Verband und stellt eine in sich geschlossene Einheit dar. Die Entwicklung des Trachtengewands kann ab der Mitte des 19. Jh. in seinen sich ständig wandelnden Grundformen und Funktionen nachverfolgt werden. Die Dörfer dieser Region liegen auf halbem Weg zwischen Samobor und Zagreb und zeigen sich daher offener für die von dort kommenden Einflüsse als zahlreiche, von den Verkehrsrouten weiter entfernt liegende Dörfer der Gemeinde Samobor. In der Vergangenheit waren die Bewohner dieser Region überwiegend in der Landwirtschaft tätig und bauten unter anderem Flachs und Hanf an, deren Fasern den Grundstoff für die männlichen und weiblichen Volkstrachten bildeten.
Die wirtschaftlichen Grundlagen dieser Region haben sich in den letzten 50 Jahren stark verändert. Wie bereits erwähnt, handelte es sich früher um eine rein landwirtschaftliche Region. Während die ersten Industrieanlagen kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs entstanden, erfolgte die wahre industrielle Expansion in den späten 1960er Jahren. Neben den bereits etablierten Industriezentren Kerestinec, Brezje und Rakitje entstand die sogenannte „Industriezone“ Novaki-Bestovje südlich der Straße Samobor – Podsused, die sich im Norden in Richtung Strmec und weiter bis zum Dreieck Betonska Cesta – Potok Rakovica – Autobahn Sveta Nedelja erstreckt. Heute ist Sveta Nedelja die jüngste Stadt der Gespanschaft, da sie ihren Stadtstatus erst im Jahr 2006 erhalten hat.
